Loch im Socken 11FREUNDE

Oh nein! Hat da der Zeugwart etwa nicht aufgepasst? Gibt es in den Umkleiden eine Mäuseplage? Sind die Zweikämpfe in den oberen Ligen inzwischen so brutal? Oder ist das ganz einfach der letzte modische Schrei im Profi-Fußball?
Es tun sich Fragen über Fragen auf, wenn man Profifußballer wie Neymar, Jude Bellingham, Kyle Walker oder Leroy Sané über den Platz laufen sieht. In ihren Stutzen haben sie mal kleine, mal große Löcher, mal symmetrisch und akkurat mit der Schere geschnitten, mal fransig zerrissen.
Es widerspricht der Kleiderordnung
Als der Argentinier Ezequiel Garay im November 2017 für seine damalige Mannschaft, den FC Valencia, beim Spiel gegen den FC Barcelona mit löchrigen Stutzen auflief, wurde er vom Schiedsrichter gemaßregelt. Mit seinen kaputten Strümpfen widersprach Garays Erscheinungsbild laut Schiedsrichter der sportlichen Kleiderordnung. Der Profi musste sich ein neues, heiles Paar Stutzen anziehen. Würden Schiedsrichter dieser Tage mit einer derartigen Konsequenz durchgreifen, würden Spieler reihenweise für den Sockentausch das Spielfeld verlassen müssen.
José Mourinho, Cheftrainer der AS Rom, wäre das womöglich ganz recht. Offenbar missfallen ihm die kaputten Stutzen. Der Portugiese sorgte jüngst für Aufmerksamkeit in den sozialen Medien, als er verschiedene Bilder von Spielern mit kaputten Socken – allesamt in schwarz-weiß – auf Instagram postete und dazu schreib: „Schöne Socken für das schöne Spiel … von den Fußballbehörden genehmigt“. Was also sollen die Löcher in den Socken der Spieler?
Baumwolle ist out
Profifussballer finden vor jedem Spiel ein neues Set an Ausrüstung auf ihrem Kabinenplatz. Was getragen werden muss, ist vorgeschrieben. So auch die Stutzen. Die bestehen heutzugage nicht vorwiegend aus Baumwolle, sondern hauptsächlich aus synthetischen Fasern, je nach Marke meist Polyester oder Nylon. Diese Materialien zeichnen sich nicht nur durch ihre erhöhte Atmungsaktivität aus, sondern eben auch durch ihre Formbeständigkeit und Zähigkeit. Da Stutzen fest gewebt werden, sind sie gerade in Neuzustand besonders unnachgiebig. Heißt übersetzt: sie drücken auf die Waden.
Dass die starren Stutzen wenig Tragekomfort bieten, erfuhr auch Union-Stürmer Sven Michel. Der 32-jährige Mittelstürmer hatte immer wieder mit Wadenkrämpfen zu kämpfen, wie er in einem Interview im letzten Jahr erzählte. Die Lösung: Michel läuft häufig mit Löchern in den Strümpfen auf. „Ich versuche den Druck auf die Waden gering zu halten. Ich stecke ja auch meine Schienbeinschoner nur noch in die Stutzen, tape sie nicht mehr fest.“ Mittlerweile haben sich die Krämpfe gelindert, erklärt er.
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