Loch im Socken 11FREUNDE

Publish date: 2024-11-04

Oh nein! Hat da der Zeug­wart etwa nicht auf­ge­passt? Gibt es in den Umkleiden eine Mäu­se­plage? Sind die Zwei­kämpfe in den oberen Ligen inzwi­schen so brutal? Oder ist das ganz ein­fach der letzte modi­sche Schrei im Profi-Fuß­ball?

Es tun sich Fragen über Fragen auf, wenn man Pro­fi­fuß­baller wie Neymar, Jude Bel­lingham, Kyle Walker oder Leroy Sané über den Platz laufen sieht. In ihren Stutzen haben sie mal kleine, mal große Löcher, mal sym­me­trisch und akkurat mit der Schere geschnitten, mal fransig zer­rissen. 

Es wider­spricht der Klei­der­ord­nung

Als der Argen­ti­nier Eze­quiel Garay im November 2017 für seine dama­lige Mann­schaft, den FC Valencia, beim Spiel gegen den FC Bar­ce­lona mit löch­rigen Stutzen auf­lief, wurde er vom Schieds­richter gemaß­re­gelt. Mit seinen kaputten Strümpfen wider­sprach Garays Erschei­nungs­bild laut Schieds­richter der sport­li­chen Klei­der­ord­nung. Der Profi musste sich ein neues, heiles Paar Stutzen anziehen. Würden Schieds­richter dieser Tage mit einer der­ar­tigen Kon­se­quenz durch­greifen, würden Spieler rei­hen­weise für den Socken­tausch das Spiel­feld ver­lassen müssen. 

José Mour­inho, Chef­trainer der AS Rom, wäre das womög­lich ganz recht. Offenbar miss­fallen ihm die kaputten Stutzen. Der Por­tu­giese sorgte jüngst für Auf­merk­sam­keit in den sozialen Medien, als er ver­schie­dene Bilder von Spie­lern mit kaputten Socken – alle­samt in schwarz-weiß – auf Insta­gram pos­tete und dazu schreib: Schöne Socken für das schöne Spiel … von den Fuß­ball­be­hörden geneh­migt“. Was also sollen die Löcher in den Socken der Spieler?

Baum­wolle ist out

Pro­fi­fuss­baller finden vor jedem Spiel ein neues Set an Aus­rüs­tung auf ihrem Kabi­nen­platz. Was getragen werden muss, ist vor­ge­schrieben. So auch die Stutzen. Die bestehen heut­zu­gage nicht vor­wie­gend aus Baum­wolle, son­dern haupt­säch­lich aus syn­the­ti­schen Fasern, je nach Marke meist Poly­ester oder Nylon. Diese Mate­ria­lien zeichnen sich nicht nur durch ihre erhöhte Atmungs­ak­ti­vität aus, son­dern eben auch durch ihre Form­be­stän­dig­keit und Zähig­keit. Da Stutzen fest gewebt werden, sind sie gerade in Neu­zu­stand beson­ders unnach­giebig. Heißt über­setzt: sie drü­cken auf die Waden. 

Dass die starren Stutzen wenig Tra­ge­kom­fort bieten, erfuhr auch Union-Stürmer Sven Michel. Der 32-jäh­rige Mit­tel­stürmer hatte immer wieder mit Waden­krämpfen zu kämpfen, wie er in einem Inter­view im letzten Jahr erzählte. Die Lösung: Michel läuft häufig mit Löchern in den Strümpfen auf. Ich ver­suche den Druck auf die Waden gering zu halten. Ich stecke ja auch meine Schien­bein­schoner nur noch in die Stutzen, tape sie nicht mehr fest.“ Mitt­ler­weile haben sich die Krämpfe gelin­dert, erklärt er.

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